Detailtext:
Nikolaus VI. hatte aus jeder seiner Ehen Nachkommen. Aus der ersten Ehe mit Rosa Mohr von Sötern gingen hervor:
*Kaspar II von Hagen (G 13 Nr. 1), Herr zur Motten, Büschfeld, Mitherr zu Cons-la-Grandville, Oberamtmann zu St. Wendel, St. Ingbert und Blieskastel sowie Pfalz-Zweibrücker Rat.
Geboren wurde er wohl um 1509/10. Urkundlich begegnet uns Kaspar II., als er zusammen mit seinem Vetter Johann von Schwarzenberg am 7. März 1529 Revers über sponheimische Lehen u. a. zu Wolfersweiler gab . Die Vettern traten als Erben ihrer Mütter, der Schwestern Katharina und Rosa Mohr von Sötern, auf, von denen sie nach dem Aussterben der Mohr von Sötern verschiedene Lehen und die Herrschaft Eberswald geerbt hatten. Im Jahre 1540 heiratet Kaspar II. Maria Anna von Steinkallenfels, Tochter Johanns und der Katharinas von Wiltburg. Sein Schwiegervater kämpfte aktiv in der Zeit der Bauernkriege und war Herr zu Bundenbach. Die Geschwister seiner Ehefrau und somit Schwäger Kaspars II. waren: Hans Melchior, * 1523, + 1577, verheiratet (1537) mit Antonia von Kopperstein; Katharina, heiratete am 14. Dezember 1555 Johann Ludwig von Sötern und starb 1563; Nikolaus, starb 1555 ledig.
Nach dem Tode des Vaters des Nikolaus VI. von Hagen fand am 20. Dezember 1548 zu Trier eine Erbteilung statt. An dieser waren beteiligt: Odilie von Kerpen, Witwe des Nikolaus VI., nunmehr Ehefrau des Arnold von der Feltz; Kaspar III., Johann VI. und Philipp III., Brüder bzw. Stiefbrüder und Söhne des Nikolaus VI. Unter Vermittlung von vier Schiedsfreunden: Johann von der Feltz, Landkomtur und Domherr zu Trier; Gerhard von Bentzerait, Amtmann zu Boppard; Philipp Jakob von Helmstatt, Herr zu Felsburg; Johann von Schwartzburg, Amtmann zu Saargemünd wurde das Erbe an die vier Parteien verteilt.
Kaspar III. war der Älteste des Geschlechtes und nahm als solcher für sich, seine Stiefbrüder und die Eppelborner Vettern die Lehen entgegen, so am 21. Oktober 1549 sämtliche gemeinschaftlichen Kurtrierer Lehenund am 4. März 1550 das Veldenzer Lehen Hofeld. Weitere Urkunden zu Kaspar II. finden sich nur spärlich, da er mit Anfang 40 am 7. September 1551 relativ früh verstarb. Hervorzuheben ist lediglich noch das Lebacher Weistum von 1550, an dem er beteiligt war.
Das Grabmal Kaspars II. befindet sich noch heute im Wendelsdom zu St. Wendel. Kaspar II. übte zahlreiche Ämter aus; so war er ab 1548 Kurtrierischer Oberamtmann zu St. Wendel und Blieskastel, womit er Heinrich IV. in den Ämtern folgte. Zusätzlich ist Kaspar II. als Amtmann von St. Ingbert belegt. Bei der Fülle der Ämter steht zu vermuten, dass er diese nicht selbst wahrnahm, sondern Beauftragte die eigentliche Arbeit übernahmen. Neben diesen kurtrierischen Ämtern war Kaspar II. aber auch Pfalz-Zweibrücker Titularrat. Als solcher war er nur im Kriegsfall zu Militärdiensten verpflichtet, erhielt aber dafür eine Geldrente und „Hoftuch“ wie ein „edler Rat“. Kaspar II ist im Frühjahr 1547 erstmals in diesem Amt belegt, jedoch mit der Bedingung, dass er nicht gegen den Erzbischof von Trier eingesetzt werden kann. Diesem war er durch die anderen Ämter schon verpflichtet.
Es scheint lohnend, sich auch mit der konfessionellen Ausrichtung Kaspars II. auseinanderzusetzen. Seine Stellung zum Kurfürsten und Erzbischof von Trier, die durch seine Ämter recht eng war, sowie die Grabstätte in St. Wendel lassen am katholischen Bekenntnis Kaspars II. augenscheinlich keinen Zweifel. Jedoch spricht auch einiges dafür, dass Kaspar II. mit dem Protestantismus zumindest sympathisierte. Erstens war die Familie seiner Ehefrau, die Herren von Steinkallenfels, schon sehr früh zum neuen Glauben übergetreten. Auch seine Stellung als Pfalz-Zweibrücker Rat, obwohl neutral zu Trier, deutet in eine gewisse Richtung, da dieses Herzogtum seit 1532 die Reformation stark vorantrieb. Letztlich sei darauf hingewiesen, dass in der genannten Herrschaft Eberswals spätestens um 1560 die Reformation durch die Schwiegersöhne Kaspars II. eingeführt wurde. Man kann somit in der Person Kaspars II. einen für seine Zeit typischen Unentschiedenen sehen, der trotz mancher Sympathien wohl im alten Glauben blieb.
Kaspar II. hinerließ zwei Töchter: Elisabeth heiratete 1556 Johann Vogt von Hunolstein, Anna ging 1559 die Ehe mit Johann Philipp Landschad von Steinach. Mit den Stiefbrüdern ihres Vaters einigten sie sich über dessen Erbe, behielten aber die Herrschaft Eberswald für sich.